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Wissenswelt - Beitrag

Hallux valgus: Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention

Was ist Hallux valgus?

Der Hallux valgus, umgangssprachlich auch Ballenzeh genannt, ist eine häufige Fehlstellung der Großzehe. Dabei weicht die Großzehe in Richtung der anderen Zehen ab, während der erste Mittelfußknochen nach innen gedrückt wird. Es entsteht ein charakteristischer „Ballen“ an der Innenseite des Fußes, der nicht nur ästhetisch stören kann, sondern auch Schmerzen und Gehprobleme verursacht. Der Hallux valgus entwickelt sich meist schleichend über Jahre hinweg.

2 Füße sind in einer Grafik gegenübergestellt, einer mit Hallux valgus, der andere gesund.

Ursachen, Symptome und Diagnose

Ursachen

 

Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Vererbung: Genetische Veranlagung spielt eine große Rolle. Besonders bei Frauen ist eine familiäre Häufung zu beobachten.
  • Falsches Schuhwerk: Enge, spitz zulaufende oder hochhackige Schuhe fördern die Fehlstellung.
  • Fußstellungen: Ein Spreizfuß oder Plattfuß erhöht das Risiko erheblich.
  • Bindegewebsschwäche: Schwaches Bindegewebe begünstigt das Nachgeben der Fußmuskulatur und -bänder.
  • Rheumatische Erkrankungen: Auch entzündliche Gelenkerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis können Hallux valgus verursachen.

 

Symptome

 

Die Beschwerden können je nach Schweregrad variieren:

  • Sichtbare Fehlstellung der Großzehe
  • Schmerzen im Bereich des Ballens, besonders beim Gehen oder Tragen enger Schuhe
  • Rötungen, Schwielen oder Schleimbeutelentzündungen (Bursitis)
  • Bewegungseinschränkungen im Großzehengrundgelenk
  • Druckschmerzen durch Reibung am Schuh

In fortgeschrittenen Fällen kann es zu Folgeproblemen kommen, z.B. Hammerzehen, Arthrose oder chronische Entzündungen.

 

Diagnose

 

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung durch Arzt, der die Fehlstellung meist auf den ersten Blick erkennt. Zur Beurteilung des Schweregrads (z.B. Winkel zwischen Großzehe und Mittelfußknochen) werden auch Röntgenaufnahmen hinzugezogen.

Behandlungsmöglichkeiten und Prävention

Nicht-operative Behandlung:

 

In frühen Stadien oder bei leichten Beschwerden.

    • Orthopädische Einlagen. Unterstützen das Fußgewölbe und entlasten den Ballenbereich.
    • Zehenspreizer oder Nachtschienen: Versuchen, die Zehe zu korrigieren oder die Fehlstellung zu mildern.
    • Fußgymnastik: Kräftigung der Fußmuskulatur zur Stabilisierung.
    • Schuhanpassung: Bequeme, breite Schuhe mit flacher Sohle helfen, Druck zu vermeiden.
    • Physiotherapie: Verbesserung der Beweglichkeit und Entlastung der Gelenke.

 

Operative Behandlung

 

Wenn die Fehlstellung fortgeschritten ist und keine anderen Behandlungsmethoden helfen, gibt es über 150 verschiedene Operationsverfahren, z.B. Chevron-Osteotomie (bei leichterer Fehlstellung), Scarf-Osteotomie, Lapidus-Operation (bei starker Fehlstellung oder Instabilität). Das Ziel der Operation ist die Korrektur der Zehenstellung, Schmerzlinderung und Verbesserung der Mobilität. Die Nachbehandlung kann mehrere Wochen dauern und erfordert häufig das Tragen eines Spezialschuhs sowie physiotherapeutische Betreuung.

 

 

Prävention

 

  1. Trage am besten gut sitzende, fußfreundliche Schuhe mit genügend Platz für die Zehen.
  2. Vermeide dauerhaftes Tragen von hohen Absätzen und engen Schuhspitzen
  3. Stärke deine Fußmuskulatur durch Barfußlaufen und gezielte Fußübungen.
  4. Achte täglich auf deine Füße und gehe bei Schmerzen umgehend zum Arzt.

Fazit

Hallux valgus ist mehr als ein kosmetisches Problem - unbehandelt kann er zu erheblichen Beschwerden und Folgeproblemen führen. Eine frühzeitige Diagnose und geeignete Behandlung können jedoch in den meisten Fällen eine deutliche Verbesserung bewirken. Fußgesundheit beginnt bei der Wahl des richtigen Schuhwerks und der bewussten Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper.

 

 

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei Fußbeschwerden solltest du einen Facharzt für Orthopädie aufsuchen.

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